Wenn du trauerst, will ich dich trösten.

Aus Traum und Tränen sind wir gemacht.

Wenn du trauerst, will ich dich trösten.

Aus Tag und Abend sind wir gemacht.

Wenn dir kalt wird, will ich dich wärmen.

Aus Angst und Hoffnung sind wir gemacht.

Wenn du Tod sagst, sage ich Leben.

 

 

Der Tod eines geliebten Menschen reißt eine große Lücke in das eigene Leben. Für die Trauernden, die Hinterbliebenen, beginnt nun ein langer und schwerer Weg.

Ein Weg voller Gefühle - Schmerz, Trauer, Verzweiflung, Leere, Angst, Einsamkeit...

Vieles im Leben ändert sich. Plötzlich kommt eine neue Situation auf Sie zu. Das zu bewältigen kostet Kraft. Wer trauert, fährt seine Lebenskraft erst einmal zurück, zu tief sitzt der schmerzliche Verlust des geliebten Menschen.

 

Trauer ist Gefühlschaos...

 

Trauer - eine der intensivsten und schmerzhaftesten gefühlsmäßigen Belastungen, die durch regelrechte "Trauerarbeit" überwunden werden muss. Eine Krankheit ist jedoch die Trauer nicht, obgleich sie viel länger dauern kann, als die Umgebung im allgemeinen hinzunehmen gewillt ist. Dabei kann man sogar mehrere Phasen unterscheiden:

 

In der ersten Phase will man alles nicht wahr haben, nur aus einem bösen Traum erwachen. Man ist wie versteinert.

 

In der zweiten Phase brechen verschiedenartige, meist heftige (wenn auch nach außen verborgene) Gefühlswallungen auf: Schmerz, Wut (z. B. über das Verlassensein), Angst, Zorn, Schuldgefühle, die Suche nach einem Schuldigen, aber auch Liebe und quälende Sehnsucht, manchmal sogar Freude über einen neuen Lebensabschnitt (was wiederum Schuldgefühle auslöst). Je weniger Gefühle bisher zugelassen werden konnten, desto schwerer ist diese Phase. Sie äußert sich vor allem in vermehrten Schlafstörungen, einer besonderen Anfälligkeit für Infektionskrankheiten und sogar Unfällen sowie ggf. in Selbstbehandlungsversuchen mit beispielsweise Alkohol und Tabletten, die auch einmal entgleisen können.

 

In der dritten Phase kann der Trauernde an nichts mehr anderes denken als an seinen Schicksalsschlag. Während dieser Zeit zieht er sich zurück und ist mit sich selber und seinem Schmerz beschäftigt. Das kann die Vergangenheit idealisieren. Doch die Wirklichkeit holt ihn wieder ein. Die Realität wird langsam akzeptiert.

 

In einer vierten Phase bewegt sich der Betroffene wieder langsam auf die Welt und andere Menschen zu. Auch das provoziert widersprüchliche Gefühle: Alles wird offener, intensiver erlebt und gestaltet, nichts soll verpasst werden. Andererseits hat man auch Angst vor erneuten Beziehungen, um nicht wieder eines Tages mit Trauer bezahlen zu müssen.

 

 

Die Dauer des Trauerprozesses ist individuell und schwer festlegbar. Das früher übliche "Trauerjahr" erscheint sogar häufig zu kurz. Auch pflegt der Schmerz nicht am Anfang, sondern Monate nach dem Verlust am ausgeprägtesten zu sein. Gerade während dieser Zeit aber beginnt die Anteilnahme der Umwelt deutlich zu verblassen. Man fordert - offen oder heimlich - wieder langsam zur Tagesordnung zurückzukehren. Doch die einzelnen Trauerphasen können immer wieder aufbrechen, wenngleich sie auch kürzer sein können.

 

 

 

Beistand

 

Der Tod macht von sich reden... Worte können trösten

  

Besonders nach der Trauerfeier fühlen sich Hinterbliebene oft allein, die Welt geht ihren gewohnten Gang, nur für sie ist alles anders, fühlt sich nichts mehr an wie früher...

Ich stehe Ihnen mit meiner Trauerbegleitung auch in dieser Zeit zur Verfügung, begleite Sie in Ihrer Trauer, besuche Sie und helfe Ihnen, den Einstieg in einen neuen Alltag zu finden.

 

Ich nehme mir die Zeit für Sie, wenn...

 

 

... Sie sich einmal im Vertrauern zu einem anderen Menschen in Ruhe aussprechen wollen    

... Sie mit sich selbst nicht mehr klar kommen und Hilfe im Gespräch suchen

... Sie auf der Suche sind, wie es in Ihrem Leben weitergehen kann

... die Trauer all Ihre Kräfte bindet und Sie Trost und Ermutigung erwarten

... der Glaube für Sie keinen Halt mehr bietet und Sie dennoch auf Antwort hoffen

... negative Gedanken und Phantasien Sie quälen und Sie das Gesunde im eigenen Leben wiederentdecken wollen

... Sie ein Stück Wegbegleitung suchen

 

 

 

 Was ist eigentlich das Leben?

 


An einem schönen Sommertag um die Mittagszeit war große Stille am Waldrand. Die Vögel hatten ihre Köpfe unter die Flügel gesteckt und alles ruhte. Da streckte der Buchfink sein Köpfchen hervor und frage: "Was ist eigentlich das Leben?" Alle waren betroffen über diese schwierige Frage...
Die Heckenrose entfaltete gerade eine Knospe und schob behutsam ein Blatt ums andere heraus. Sie sprach: "Das Leben ist eine Entwicklung." Weniger tief veranlagt war der Schmetterling. Er flog von einer Blume zur anderen, naschte da und dort und sagte: "Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein."
Drunten im Gras mühte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, zehnmal länger als sie selbst und sagte: "DasLeben ist nichts als Arbeit und Mühsal." Geschäftigt kam eine Biene von einer honighaltigen Blume auf die Wiese zurück und meinte: "Nein, das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen." Wo so weise Reden geführt werden, streckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und brummte: "Das Leben? Es ist ein Kampf im Dunklen." Nun hätte es fast Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der sagte: "Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen." Dann zog er weiter zum Meer. Dort brandeten die Wogen, warfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen und stöhnten: "Das Leben ist wie ein vergebliches Ringen nach Freiheit." Hoch über ihnen zog majestätisch der Adler seine Kreise. Er frohlockte: "Das Leben, das Leben ist ein Streben nach oben." Nicht weit vom Ufer entfernt stand eine Weide. Sie hatte der Sturm schon zur Seite gebogen. Sie sagte: "Das Leben ist ein sich neigen unter eine höhere Macht." Dann kam die Nacht. Mit lautlosen Flügeln glitt der Uhu über die Wiese dem Wald zu und krächzte: "Das Leben heißt: die Gelegenheit nutzen, wenn andere schlafen." Und schließlich wurde es still in Wald und Wiese...
Nach einer Weile kam ein junger Mann des Weges. Er setzte sich müde ins Gras, streckte alle Viere von sich und
meinte, völlig erschöpft vom vielen Tanzen und Trinken: "Das Leben ist das ständige Suchen nach Glück und eine lange Kette von Enttäuschungen."
Auf einmal stand die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach: "Wie ich, die Morgenröte, der Beginn eines neuen Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit!"

 

 

 

Der fehlende Ton

 


Man stelle sich ein Lied vor, das viele Töne hat. Das Lied ist wunderschön, weil jeder dieser Töne da ist und seinen Beitrag zur Melodie leistet. Manche Töne sind ganz kurz, andere dagegen ganz laaaaang und dann gibt es noch welche, die sind dazwischen - mittellang.

Aber zurück zu unserem Lied. Plötzlich passiert etwas Unerwartetes mit dem Lied:
Jemand lässt einen einzigen Ton herausfallen! Nun klingt die komplette Melodie anders. Es fehlt ein Ton und die anderen Töne, die auf ein Zusammenspiel mit ihm abgestimmt sind, müssen sich an eine leere Stelle in der Notenzeile gewöhnen. Immer wieder, lange Zeit wird das Lied dann ohne diesen bestimmten Ton gespielt - es gibt auch keinen Ersatz für diesen Ton, denn man kann einen Ton nicht so einfach ersetzen. An seiner Stelle steht einfach nichts. Die anderen Töne finden das komisch, dass dieser Platz von nun an ganz leer sein soll und sie entscheiden sich dazu, dem verlorenen Ton ein Denkmal zu setzen. Sie setzen ein Pausenzeichen, um zu erinnern, dass an diesem Platz einmal ein besonderer Ton saß. Nach einer langen Zeit wird auch dieses Lied zu einem gern gehörten Lied. Es ist zwar anders, als das Lied vorher, aber auch die Melodie dieses Liedes klingt nach einiger Zeit, als man sich mit der ungewohnten Pause ein wenig vertraut gemacht hat, wunderschön - aber eben ganz anders...